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Freitag, 10. Juni 2005

Literaturstöckchen

Perun hat mir ein Stöckchen über Bücher zugeworfen. Ich liebe Bücher, daher antworte ich gerne.

Welches Buch hat es aus deiner Sicht verdient auswendig gelernt zu werden?

Keines, aber bestimmte Passagen in manchen Büchern sind sprachlich so schön, dass ich sie sehr oft gelesen habe und daher auch auswendig kann. Zum Beispiel ein Gedicht aus “The Lord of the Rings”:

Three rings for the Elven kings under the sky Seven for the dwarf lords in their halls of stone Nine for mortal men doomed to die One for the Dark Lord on his dark throne In the land of Mordor where the shadows lie. One Ring to rule them all One Ring to find them One Ring to bring them all And in the darkness bind them In the land of Mordor where the shadows lie.
Leidest du mit den Charakteren im Buch?

Bei sehr guten und spannenden Büchern ja. Ansonsten würde ich sagen, ich tauche in das Buch ein, aber eher als Beobachter denn als Beteiligter.

Was hast du als letztes Buch gekauft?

Defensive Design for the Web von 37signals

Das letzte Buch, was du gelesen hast?

Hackers and Painters von Paul Graham

Welches Buch liest du gerade?

Kampf dem Terror, Kampf dem Islam von Peter Scholl-Latour und Lernen von Manfred Spitzer.

Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?

Lord of the Rings im Original. Eines der ersten Bücher, die ich auf Englisch gelesen habe und eines der beeindruckendsten. Die Sprache ist toll, schafft eine Atmosphäre, in der man alles vergisst. Bei diesem Buch habe ich mit den Charakteren mitgelitten.

Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?

“Lord of the Rings”. Inzwischen drei Mal.

Fünf Bücher, die du auf einer einsamen Insel zurücklassen würdest.

Ich habe bisher noch keine Bücher zu Ende gelesen, die ich schrecklich fand. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, lege ich es weg. Kein Grund also, eine Abneigung dagegen aufzubauen.

Bei vielen Büchern braucht es auch die richtige Zeit. Es gab schon Bücher, die ich zunächst nicht mochte, zwei Jahre später aber dann mit Begeisterung gelesen habe—Ich habe den Eindruck, dass man bestimmte gedankliche Entwicklungen oder Überlegungn vollzogen haben muss, damit ein Buch passt.

Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?
Welche Kinderbücher magst du noch?

Harry Potter, ab dem dritten Band. Der kleine Prinz.

Ich gebe das Stöckchen weiter an kronn , Gerrit und Jens

Mittwoch, 09. März 2005

Patchwork Familien

GEO Titel 03/2005: Familie

Die aktuelle Ausgabe von GEO (03/2005) bringt einen schönen Artikel über das Phänomen “Patchwork Familie”. In guter GEO Tradition schließt er sich nicht dem gängigen Lamentieren über den Werteverfall an, sondern entwirft ein wohltuendes Gegenbild.

Er beschreibt die verschiedensten Patchworkfamilien, vom lesbischen Paar, das ein Kind adoptiert hat bis hin zur geschiedenen und einzeln wiederverheirateten Familie, in der sich die ehemaligen Partner noch regelmäßig treffen.

Insgesamt wird klar, dass der negativ besetzte Begriff der Patchwork Familie differenziert betrachtet werden muss. Viele Familien, die damit gebrandmarkt werden, funktionieren genauso gut oder schlecht wie “normale” Familien auch—mit Höhen, Tiefen, Konflikten, Geborgenheit und Liebe. Kindern aus solchen Familien geht es nicht von vorneherein schlechter als Kindern, die in einer klassischen Kernfamilie aufwachsen. Eines tritt als durchgehendes Muster zu Tage: die funktionierenden Konstellationen gehen offen mit ihrer Situation um und beziehen auch die Kinder in deren Bewältigung mit ein.

Eine erfrischende Sicht der Dinge, die einige überholte Klischees über den Haufen wirft.

Samstag, 06. November 2004

Sieben Wege zur Effektivität

Seven Habits Cover

Stephen Covey’s Buch “The Seven Habits of Highly Effective People” sieht zunächst nach einem weiteren Ratgeber aus, wie man sich besser organisiert, mehr erledigt bekommt, seine Zeit besser verplant. Doch schon nach ein paar Zeilen wird klar: in diesem Buch geht es um etwas völlig anderes. Es geht nicht um Oberflächlichkeiten wie “Lächeln bringt sie weiter”. Covey schafft es, die richtigen Fragen zu stellen, auf die man selbst eine Antwort finden muss. Fragen wie “Was will ich im Leben erreichen? Was ist mir wirklich wichtig?”. Und Stephen Covey begleitet den Leser durch das Buch hindurch mit klarer, analytischer Prosa, mit bewegenden und ehrlichen Anekdoten und mit Einsichten, die man anderswo selten findet.

Ich fand dieses Buch bereichernd, trotz—oder gerade weil—man am Ende der Lektüre erst am Anfang steht. Man hat einige wichtige Dinge erkannt. Nun geht es an die Umsetzung. Eine ausführliche Besprechung gibt es in meinen Lesevorschlägen.

Montag, 24. Mai 2004

Buch über Information Architecture

Information Architecture

Eine gute Informationsarchitektur ist für jede Website wichtig, auch wenn man sich häufig darüber nur wenige Gedanken macht. Viele Bücher zum Thema sind für den Einsteiger oder Allround-Webworker eher abschreckend, weil die Materie häufig etwas theoretisch wirkt.

Christina Wodtke hat mit “Information Architecture—Blueprints for the Web” ein überschaubares und eingängiges Buch geschrieben, das auch und gerade für IA-Neulinge gedacht ist. Eine ausführliche Besprechung gibt es in den Webdesign-Buchtipps.

Freitag, 23. Januar 2004

Kanonen, Erreger und Stahl

Guns, Germs and Steel (deutscher Titel: Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften) von Jared Diamond ist eines der interessantesten und überzeugendsten Bücher, die ich bisher gelesen habe.

Buch: Arm und Reich

Es beschäftigt sich mit keiner geringeren Frage als der, warum es Europäer waren, die im 15. Jahrhundert auszogen, um die Welt zu erobern. Warum waren damals nicht auch Aztekenkönige oder afrikanische Häuptlinge in der Lage, Schiffe auszurüsten und europäische Königreiche zu unterwerfen?

Diamonds Antworten sind ebenso überraschend wie überzeugend. Er leitet sie her aus den verschiedensten geographischen, biologischen und anthropologischen Faktoren. Z.B. aus den Achsen der Kontinente und der Verbreitung von Schlüsselpflanzen. Aus der daraus resultierenden Entwicklung des Ackerbaus in bestimmten Gebieten, wo diese Pflanzen wuchsen. Aus der Erfindung der Schrift und der damit möglichen Verbreitung von Ideen.

Noch viele anderen Gebiete zieht Jared Diamond heran, um eine überaus schlüssige Argumentation aufzubauen, die dem Leser “die Schicksale menschlicher Gesellschaften” erkärt.

Lesen!

P.S. Eine etwas ausführlichere Besprechung gibt es in meiner Lese-Ecke.