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Donnerstag, 15. Januar 2004

Genmais, Genbauern und genfreies Fleisch

Nachdem die Bundesregierung ein neues Gentechnikgesetz aufgelegt hat, ist das Thema wieder aktuell. Der Radiosender SWR3 hat beispielsweise Passanten in einer Fußgängerzone befragt, was sie von der Einführung gentechnisch veränderter Lebensmittel in Deutschland halten.

Die Antworten waren allesamt ablehnend – kaum verwunderlich. Was ich aber in diesem Moment viel bemerkenswerter fand: die Begründungen der Leute haben deutlich gezeigt, dass keiner der Befragten auch nur ansatzweise wusste, was er oder sie sich unter gentechnisch veränderten Lebensmitteln vorzustellen hat. Irgendwie sind da eben Gene drin.

In dieselbe Richtung weist die Tatsache, dass in den Medien beispielsweise vom “Genmais”, von der “Gentomate” und vom diese anbauenden “Genbauern” die Rede ist. Angeblich soll es in Freiburg eine Metzgerei geben, die schon mal “genfreies Fleisch” angeboten hat.

Etwas mehr sachliche Information kann also sicher nicht schaden.

Für die grundlegende Info über gentechnisch veränderte Pflanzen kann ich das Buch “Gentechnik bei Pflanzen” von Frank und Renate Kempken empfehlen, das ich auf meiner Leseseite vorstelle.

Das Buch ist allgemein verständlich und gibt einen Überblick über Gene & DNA allgemein sowie über die Methoden, Chancen und Risiken von Gentechnik. Es hilft einem, die Meldungen der Medien einzuordnen und zu bewerten.

Beim Zentrum für Gentechnologie des Robert-Koch Instituts kann man sich u.a. eine Liste mit den in Deutschland für eine Freistzung beantragten und freigesetzten Organismen anschauen. Komplett mit Beschreibung und Standort. So kann man beispielsweise sehen, ob in der Nachbarschaft ein solches Projekt läuft und sich möglicherweise vor Ort näher informieren.